In dieser Rubrik möchten wir Ihnen einige Menschen vorstellen, deren Leben als Opfer oder Täter mit dem “Hotel Silber” in Berührung kam. Vertiefend zu diesem dunklen Kapitel der Stuttgarter Geschichte empfehlen wir das Buch Stuttgarter NS-Täter.
Doch wie war das Regime organisiert? Wie funktionierte die Gleichschaltung der Institutionen? Wie wurden politische Gegner und missliebige Bevölkerungsgruppen verfolgt? Einen umfassenden Überblick über Württemberg zur Zeit des Nationalsozialismus bietet Wikipedia.
Täter Biografien
Friedrich Mußgay
Von Mai 1940 bis April 1945 war Friedrich Mußgay Leiter der Staatspolizeileitstelle Stuttgart.
Johannes Thümmler
Johannes Thümmler war Anfang 1945 der letzte Gestapo-Chef von Stuttgart. Er starb am 28. April 2002 in Eriskirch am Bodensee.
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Opfer Biografien
Gottlieb Aberle
Wegen Feinbegünstigung (er hatte zwei abgeschossene und dabei verletzte Kanadier versorgt) wurde Gottlieb Aberle am 20. Februar 1945 verhaftet und ins “Hotel Silber” gebracht. Am 21. April 1945 wurde er zusammen mit anderen Gefangenen aus dem “Hotel Silber” und des Welzheimer Lagers zur Exekution in einem Wald bei Riedlingen gebracht. Dem Erschießungskommando gehörte unter anderem auch der spätere Konrektor der Tübinger Melanchthonschule an. Die Täter wurden nach dem Krieg wieder rein gewaschen.
Den ganzen Artikel finden Sie >>hier
Karl Adler
Karl Adler, Konservatoriumsdirektor, Dirigent, Sänger und Pädagoge, wurde am 25. Januar 1890 im württembergischen Buttenhausen auf der Schwäbischen Alb geboren.
Im November 1938, während der Reichsprogromnacht, wurde Karl Adler von der Gestapo verhaftet und acht Tage lang im Stuttgarter Gestapogefängnis inhaftiert.
Karl Adler emigrierte in die USA, wo er am 10. Juli 1973 starb.
Lesen Sie >HIER< die gesamte Biografie von Karl Adler im “Lexikon verfolgter Musikerinnen und Musiker im NS-Stadt – LexM”
Eugen Bolz
Württembergischer Staatspräsident, geboren am 15. Dezember 1881 in Rottenburg am Neckar, hingerichtet am 23. Januar 1945 in Berlin.
Sein Leidensweg begann, als er am 19. Juni 1933 zum Verhör ins Polizeipräsidium im “Hotel Silber” bestellt wurde.
Hans Gasparitsch
Geboren am 30. März in Stuttgart-Ost, gestorben am 13. April 2002. Hans Gasparitsch schrieb 1935 den Schriftzug “Hitler = Krieg” auf die Rossebändiger-Statuen im Stuttgarter Schlossgarten. Er wurde verhaftet und mit den Verhören im “Hotel Silber” begann sein Leidensweg, der erst mit der Selbstbefreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald am 11. April 1945 endete.
Lesen Sie mehr bei Wikipedia und dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg in Ulm.
Karl Haas
geb. am 27. Dez. 1900 in Karlsruhe, Deutschland, gest. am 7. Juli 1970 in London, Großbritannien, Dirigent, Musiker, Musikwissenschaftler.
Lina Hatje
Lesen Sie weiter bei der Stuttgarter Zeitung: In einer finsteren Nacht
Liselotte Herrmann
(Lilo Herrmann)
geboren am 23. Juni 1909 in Berlin, enthauptet am 20. Juni 1938 in Berlin-Plötzensee. Deutsche Kommunistin und Widerstandskämpferin.
Rudolf Kahn
Lesen Sie das Porträt “Vermächtnis eines Vaters” von Michael Ohnewald.
Einen Bericht über den Besuch seines Sohnes Henry Kandler in Stuttgart lesen Sie hier…
Franz Martin
Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde der in Ludwigsburg wohnhafte Franz Martin im November 1935 durch die Gestapo in Schutzhaft genommen und im “Hotel Silber” festgehalten. Dort wurde er schwer misshandelt.
Sein weiterer Leidensweg führte in über das KZ Dachau in das KZ Mauthausen, wo er starb.
Lesen Sie die gesamte Biografie bei den Stolpersteinen Ludwigsburg
Die Mutter von Frau R.
Frau R. wurde 1920 in Hamburg geboren, erlebte den Krieg in Stuttgart. Die gelernte Schneiderin zog in den fünfziger Jahren mit ihrem Mann und zwei Kindern nach Berlin. Seit einem halben Jahr lebt sie in einem Wohnstift für Senioren.
Mieczyslaw Wiecheć
„In Ebersbach wird am 20. Januar 1943 ein junger polnischer Landarbeiter wegen angeblicher unsittlicher Berührung einer Bauerntochter und trotz Intervention des Bürgermeisters durch den Strang hingerichtet.“
Lesen Sie hier weiter…